Familien in Not

In außergewöhnlichen Notlagen erhalten Familien Hilfe und Unterstützung

Text zuletzt aktualisiert: 04.06.2024

Schwangere und werdende Eltern in Not

Nicht immer löst die Nachricht über eine Schwangerschaft Glücksgefühle aus. Manchmal kommt die Schwangerschaft völlig unerwartet, manchmal ist die Vorfreude aufs Kind durch große Sorgen, Verzweiflung oder finanzielle Nöte getrübt. Eine schnelle und unbürokratische Unterstützung ist in dieser Situation besonders wichtig. Viele Beratungsstellen in Nordrhein-Westfalen machen Hilfsangebote schon vor der Geburt.

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Familien in Not

Schwanger – und was nun?

Wenn eine ungewollte Schwangerschaft die Lebensplanung infrage stellt, mitten in eine Krisensituation hineinplatzt oder das Geld nicht reicht, um die Familie zu ernähren, stellt sich die Frage, wie es weitergehen soll. In Nordrhein-Westfalen gibt es ein flächendeckendes Netzwerk an Beratungsangeboten. Schwangere und werdende Väter erhalten hier Informationen, Beratung und Unterstützung von kompetenten Fachkräften. Die Angebote sind kostenlos, für jede Frau zugänglich sowie auf Wunsch anonym.

Schwanger – und viele Sorgen?

Kaum etwas verändert das eigene Leben so wie ein Kind. Kommen zur Schwangerschaft schwierige Lebensumstände hinzu, stehen schwangere Frauen und werdende Väter oftmals vor der Frage: „Schaffe ich/schaffen wir das?“ In dieser Situation kann ein Gespräch mit erfahrenen Fachkräften helfen. Die Beraterinnen in den Schwangerschaftsberatungsstellen begleiten Sie kompetent und einfühlsam in finanziellen, sozialen und familiären Notlagen.

Scheuen Sie sich nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie erhalten in den Beratungsstellen folgende Unterstützung:

 

  • Informationen zu Schwangerschaft, Geburt und der Zeit danach
  • Informationen über Sozialleistungen und finanzielle Hilfen für Familien und Alleinerziehende
  • Beantragung von finanziellen Mitteln aus der Bundesstiftung Mutter und Kind
  • Unterstützung bei Anträgen und im Umgang mit Ämtern und Behörden
  • Hilfe bei der Suche nach einer Wohnung
  • Schwangerschaftskonfliktberatung
  • Informationen über die Möglichkeit eines Schwangerschaftsabbruchs
  • Informationen über eine vertrauliche Geburt und Adoption

 

Schwanger – und nicht genügend Geld?

Die „Bundesstiftung Mutter und Kind – Schutz des ungeborenen Lebens“ hilft schwangeren Frauen in Notlagen. Mit den finanziellen Zuwendungen will die Stiftung dazu beitragen, die Entscheidung für eine Fortsetzung der Schwangerschaft zu erleichtern.

 

Stiftungsmittel können (werdende) Mütter bekommen,

  • wenn Sie nicht genügend Geld haben, um die Kosten für die Schwangerschaft und Geburt sowie die Pflege und Erziehung des Kindes zu tragen,
  • und andere Leistungen nicht zur Deckung der anfallenden Ausgaben ausreichen.

Voraussetzung ist, dass Sie in Deutschland wohnen und ein ärztlicher Schwangerschaftstest vorliegt.

Stiftungsmittel können auch von Frauen mit Fluchterfahrung beantragt werden.

 

Die Mittel können Sie zum Beispiel für Schwangerschaftsbekleidung, die Babyerstausstattung, für die Haushaltsführung oder die Betreuung des Kindes verwenden. Die Höhe und Dauer der Leistungen orientieren sich an Ihren persönlichen Umständen.

 

Um Hilfen der Bundesstiftung zu bekommen, wenden Sie sich direkt an eine Schwangerschaftsberatungsstelle in Ihrem Wohnort. Die Mitarbeitenden können Sie zu allen finanziellen und sozialen Hilfen ausführlich beraten und Ihnen beim Ausfüllen der Anträge helfen. Adressen einer ortsnahen Beratungsstelle und Infoblätter in vielen Fremdsprachen finden Sie auf der Website der Bundesstiftung Mutter und Kind.

 

Schwanger – und keiner soll es wissen?

Es gibt verschiedene Gründe, warum manche Mädchen und Frauen Angst davor haben, dass ihre ungewollte Schwangerschaft entdeckt wird. Vielleicht haben Sie große Angst vor dem Partner, sind illegal in Deutschland oder stehen aufgrund von kulturellen oder religiösen Zwängen immens unter Druck? Wenn Sie sich in einer absoluten Notsituation kein Leben mit Kind vorstellen können, gibt es folgende Wege für die Geburt:

Wo gibt es schnelle und unkomplizierte Hilfe?

Frauen, die Fragen, Ängste und Zweifel beschäftigen, können sich Tag und Nacht an das Hilfetelefon „Schwangere in Not – anonym und sicher“ wenden unter Telefon 0800 40 40 020. Die Beratung ist anonym, absolut vertraulich und wird mehrsprachig angeboten. Die Online-Beratung erreichen Sie über die Internetseite www.schwanger-und-viele-fragen.de

Ausführliche Informationen über das Verfahren der vertraulichen Geburt finden Sie unter www.geburt-vertraulich.de

Das Internetangebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) beantwortet Fragen rund um Familienplanung und Schwangerschaft.

Umfassende Informationen zu staatlichen Leistungen sowie rund um das Thema Leben mit Kindern bietet der „Familien-Wegweise“ des Bundesfamilienministeriums.

Das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist unter Telefon 08000 116 016 erreichbar. 
 

Viele Kommunen bündeln kostenfreie und erschwingliche Angebote und Kontaktadressen rund um Themen des Familienlebens, Eltern-Kind-Kurse, Spiel- und Kontaktgruppen, Gesundheitsförderung und vieles mehr auf einem speziellen Suchportal. Den Link zum Online-Service Ihrer Stadt oder Gemeinde finden Sie über die Liste auf unserem Familienportal.NRW.