Soziale Kontakte knüpfen
Neu in NRW? So finden Sie Anschluss und neue Freunde
Sie sind mit Ihrer Familie neu in der Stadt? Das kann herausfordernd sein. Vieles ist ungewohnt - die Sprache, die Kultur, die deutsche Bürokratie, der Alltag. Je schneller Sie Anschluss finden, desto eher gelingt es, sich mit anderen Familien anzufreunden und Kontakte zu knüpfen. In diesem Beitrag erfahren Sie welche Begegnungsorte, Netzwerke und Angebote Ihnen helfen können, neue Menschen kennenzulernen und Orientierung zu finden.
Ankommen ist leichter, wenn man nicht allein ist
Wenn man mit der Familie in ein neues Land zieht, gibt es vieles zu organisieren: Wohnung, Arbeit, Schule, Sprache, Freizeit. Doch eines ist besonders wichtig: Begegnungen und soziale Kontakte. Sie helfen, sich schneller zurechtzufinden, bieten emotionale Unterstützung, gegenseitige Unterstützung, Spaß und die Möglichkeit zum Austausch von Gedanken und Erfahrungen. In Nordrhein-Westfalen gibt es viele Orte und Angebote, die genau dafür gemacht sind, um sich kennenzulernen und Freundschaften aufzubauen. Viele dieser Angebote sind kostenlos oder kostengünstig und heißen Familien jeder Herkunft herzlich willkommen.
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Eltern- und Familiencafés: Der erste Schritt ins Gespräch
Ein naheliegender Ort sind Elterncafés, die es in vielen Stadtteilen, Kitas oder Grundschulen gibt. Hier treffen sich Mütter und Väter mit Kindern bei einer Tasse Kaffee oder Tee, um über ihren Alltag zu sprechen und sich auszutauschen. Die Kinder dürfen währenddessen miteinander spielen und toben, ohne dass es jemanden stört. Das Schöne: Hier sind Sie jederzeit - unabhängig von Herkunft oder Sprache - ohne Anmeldung willkommen. Die meisten dieser Angebote sind kostenlos.
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Elternstart NRW: Für Eltern mit Kindern im 1. Lebensjahr
Sie haben ein Baby im ersten Lebensjahr? Dann bieten Familienbildungsstätten und andere Träger in vielen Städten und Kreisen ein „Elternstart NRW“- Angebot. Diese Treffs bieten Raum für Austausch über aktuelle Familienthemen in den ersten Lebensmonaten Ihres Säuglings unter Leitung einer Fachkraft. Die Teilnahme an einem Elternstart NRW-Kurs ist für jedes neugeborene Kind kostenlos.
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Familienzentren: Treffpunkt für Eltern und Kinder
Familienzentren sind Einrichtungen, die Eltern und Kinder unterstützen und fördern. Sie sind oft an Kindertageseinrichtungen angebunden. Die Familienzentren bieten ein buntes Programm: von Spielgruppen über Nähkurse bis zu Beratungsangeboten ist alles dabei. Oft gibt es auch begleitende Angebote wie Erziehungstipps, Sprachförderung oder kleine Workshops. Viele Familienzentren bieten auch spezielle Integrationsangebote an. So lassen sich schnell Kontakte knüpfen – oft entstehen hier sogar echte Freundschaften.
Mehr Informationen über die Angebote der Familienzentren finden Sie hier auf dem Familienportal.NRW.
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Familienbildungsstätten: Kurse und Workshops
Die Einrichtungen der Familienbildung in NRW bieten ein vielfältiges Kursprogramm und einen Raum für Austausch, Rat und nützliche Informationen. Die Familienbildungsstätten stärken Eltern mit Bildungsangeboten und Kursen in Erziehungs-, Alltags- und Lebensfragen. In NRW gibt es rund 150 Standorte, die unter anderem Babykurse anbieten, Freizeitangebote sowie viele weitere Veranstaltungen. Die Angebote sind kostenlos oder kostengünstig. Ermäßigungen und Gebührennachlässe für sozial benachteiligte Familien sind möglich. Mehr Informationen dazu erfahren Sie auf der Seite Familienbildung NRW hier auf dem Familienportal.NRW.
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Sport- und Kulturvereine: Zusammen aktiv werden
Ob Fußball, Hockey oder Schwimmen, Musik, Tanz oder Theater – Vereine sind perfekte Orte, um Familien mit ähnlichen Interessen zu treffen. Hier können Sie andere Familien kennenlernen, sich austauschen, gemeinsam aktiv werden und neue Kontakte knüpfen. Viele Sportvereine haben Programme für neuzugewanderte Familien oder bieten kostenlose Schnuppertrainings an. Über die Vereinssuche NRW können Sie gezielt nach Vereinen in Ihrem Umkreis suchen. Für die Vereinsmitgliedschaft können Kinder und Jugendliche aus Familien mit kleinem Einkommen Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) bekommen.
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Sprachcafés & Integrationskurse: Gemeinsam lernen, gemeinsam lachen
Sprache verbindet – das spüren Sie schnell in den Sprachcafés und Integrationskursen, in denen Menschen aus verschiedenen Ländern zusammenkommen. Neben dem Lernen geht es hier immer auch um den Austausch: über Kultur, Familie, Lieblingsgerichte oder Erlebnisse im neuen Alltag. Wer kommt, wird schnell Teil einer lebendigen Gemeinschaft.
Informationen, z. B. über die Teilnahme an einem Integrationskurs und die Durchführung der Integrationskurse erhalten Sie über die Internetseite des BAMF unter BAMF Integrationskurse. Über das BAMF-NAvI können Sie gezielt nach Integrationskursen und Integrationsprojekte in Ihrer Nähe suchen.
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Religionsgemeinschaften: Begegnungen im Glauben
Religionsgemeinschaften sind für viele Familien mit Zuwanderungsgeschichte ein wichtiger Anker im Alltag. Ob Moscheegemeinde, Kirche oder Synagoge – hier treffen Sie Menschen mit ähnlichem Glauben, ähnlichen Werten, kulturellen Erfahrungen und Lebenswelten. Neben religiösen Feiern bieten viele Gemeinden auch Freizeitaktivitäten, Gesprächskreise, Frauen- oder Jugendgruppen an. Oft gibt es soziale Hilfsangebote, Sprachcafés oder Hausaufgabenhilfe. In dieser vertrauten Atmosphäre fällt es vielen Familien leicht, Kontakte zu knüpfen und sich aktiv einzubringen.
Die meisten Religionsgemeinschaften haben eigene Internetseiten mit Informationen zu Angeboten, Veranstaltungen und Kontaktmöglichkeiten. Die größte religiöse Minderheit in Nordrhein-Westfalen bilden Menschen mit muslimischen und alevitischen Glaubens. Informationen dazu finden Sie auf dem Portal des Integrationsministeriums in Nordrhein-Westfalen.
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Wohlfahrtsverbände und Initiativen: Offen für alle
Die Wohlfahrtsverbände wie Caritas, Diakonie, Arbeiterwohlfahrt (AWO), Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Malteser oder der Paritätische bieten vielfältige Angebote für Familien – auch speziell für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Dazu gehören Beratungen, z. B. zu Alltagsthemen und Hilfe bei Anträgen, aber auch Eltern-Kind-Gruppen, Sprachförderung und Freizeitaktivitäten. Viele Einrichtungen organisieren Begegnungscafés oder interkulturelle Treffs in den Stadtteilen, bei denen Familien miteinander ins Gespräch kommen können. Diese Angebote sind in der Regel kostenlos oder sehr kostengünstig und schaffen einen offenen, wertschätzenden Rahmen für alle Familien – gleich welcher Herkunft.
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Digitale Plattformen für Austausch und Begegnung
Für Familien mit Zuwanderungsgeschichte gibt es auf lokaler und überregionaler Ebene digitale Plattformen, die den sozialen Austausch fördern. Diese Angebote unterstützen beim Ankommen vor Ort und stärken die gesellschaftliche Teilhabe.
Bei der Suche nach Freundschaften und neuen Kontakten hilft zum Beispiel die mehrsprachige, digitale App Integreat, die neuzugewanderte Familien mit lokalen Informationen versorgt und von vielen Städten in Nordrhein-Westfalen eingesetzt wird.
Wo finden wir Hilfe und Beratung?
Wenn Sie neu in Deutschland oder schon vor einer Weile angekommen sind, steht das Kommunale Integrationsmanagement (kurz KIM) Ihnen bei Ihrer Integration in Nordrhein-Westfalen zur Seite. Hier finden Sie den Weg zu einer persönlichen Ansprechperson in Ihrer Kommune und Informationen zu allen Bereichen der Integration - und das in Ihrer Sprache! Eine Beratungsstelle in Ihrer Nähe finden Sie über die Beratungssuche.
Der Familienlotse hier auf dem Familienportal.NRW erleichtert Ihnen die Orientierung und Suche nach wohnortnahen Angeboten wie Familienbüros, Familienbildungsstätten und Beratungsstellen.